Schüler retten Leben

Erste Hilfe-Lehrgang an der Uniklinik 

An einem heißen Sommertag mitten in der Fußgängerzone passiert es: Ein Mann bricht ohne Vorwarnung zusammen und liegt bewusstlos am Boden. Passanten stellen fest, dass er keine Atmung und Puls mehr aufweist. Aber statt rettend tätig zu werden, schauen sich alle nur ratlos an, weil niemand weiß, wie sie dem Mann helfen können. Dabei sind die ersten Minuten jetzt entscheidend….
Diese Hilflosigkeit haben 20 Schülerinnen aus dem Jahrgang 8 jetzt nicht mehr. Denn sie haben im Juli im Rahmen des dreitägigen Projekts „Schüler retten Leben“ gelernt, wie sie einem in Not geratenen Menschen helfen können.
Zunächst haben sie in der Schule unter Anleitung der Ärzte Dr. Detlef Kuhn und Jan Heidkamp theoretisch gelernt, wie in bestimmten Notsituationen reagiert werden sollte. Den größten Zeitraum aber nahmen die praktischen Übungen an speziellen „Trainingspuppen“ ein. Daran konnten die Schülerinnen die elementaren Tätigkeiten zur  Rettung einer Person mit Herzstillstand trainieren.
„Prüfen (Atmung und Puls vorhanden), rufen (Notruf 112), drücken (Herzdruckmassage)“ – diese drei Aspekte sind in einer Notsituation elementar und können Leben retten. Insbesondere die Herzdruckmassage wurde intensiv geübt.
Am zweiten Tag des Projekts besuchte ein Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe den Lio-Schulhof, den die Schülerinnen ausführlich besichtigen konnten. Zwei Rettungsanitäterinnen erklärten die verschiedenen Geräte und beantworteten viele Fragen zum Rettungsdienst und zur Notfallrettung. Außerdem lernten sie verschiedene Erste-Hilfe Maßnahmen für unterschiedliche Verletzungen kennen.
Am dritten Tag begrüßte der Leiter der Anästhesie und Unfallmedizin der UKGM Prof. Dr. Sander die Schülerinnen im Simulationzentrum, wo sich programmierbare Simulationspuppen in unterschiedlichen Notfallsituationen befanden, auf die die Schülerinnen ihr Gelerntes anwenden konnten. Danach ging es in die Kardiologie, wo ein Herzkatheterlabor besichtigt werden konnte. Zum Schluss wurde noch erläutert, wie im sog. Schockraum eine schwerverletzte Person bei der Einlieferung von den Ärzten versorgt wird.
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese drei Tage den Schülerinnen großen Spaß gemacht haben und ihr Interesse an einem medizinischen Beruf sowie der Teilnahme am Schulsanitätsdienst enorm gesteigert hat.
Die Liebigschule bedankt sich recht herzlich bei allen Beteiligten des UKGM für die außerordentlich gute Betreuung, insbesondere bei Herrn Dr. Kuhn, Herrn Heidkamp und den Sanitäterinnen der Johanniter Unfallhilfe.
Es wäre schön, wenn auch in den kommenden Jahren dieses „lebensrettende“ Projekt zwischen der Liebigschule und dem UKGM stattfinden könnte.

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