Gut vorbereitet durchstarten…

…werden unsere 108 Abiturientinnen und Abiturienten

Geschrieben von Barbara Czernek, Gießener Allgemeine vom 28.06.2024, mit freundlicher Genehmigung 

Gießen (bac). Mit einem musikalischen Rahmenprogramm hat die Liebigschule 108 Abiturientinnen und Abiturienten am Donnerstag in der Kongresshalle verabschiedet.
In seiner Begrüßungsrede beglückwünschte Schulleiter Dirk Hölscher die Schulabgänger und teilte freudig mit, dass neun Schüler die Traumnote 1,0 erreicht haben. 103 Schüler hätten die Allgemeine Hochschulreife und damit den höchsten Schulabschluss erreicht, fünf die Fachhochschulreife.
Der Notendurchschnitt habe in diesem Jahr bei 2,04 gelegen und sich damit im Vergleich zum vergangenen Jahr sogar noch um 0,01 verbessert. Für Hölscher sei dieser Jahrgang ohnehin ein besonderer, denn es war der erste, den er in seiner Rolle als Schulleiter von der Einschulung 2015 bis hin zum Abitur begleitet habe. Mit wehmütigen Blicken und einigen Lachern wurden dann auch Fotos der damaligen Fünftklässler quittiert, die auf einer großen Leinwand gezeigt wurden.
Hölscher übertrug das »Rubikon-Modell« auf den diesjährigen Jahrgang. Das motivationspsychologische Modell von Heinz Heckhausen besagt, dass verbindliche Entscheidungen immer Folgen hätten. Auf den Wunsch, etwa ein Studium oder eine Ausbildung zu ergreifen, folge das Planen, gehe weiter zum Handeln und zum Ziel, dem späteren Auswerten, ob die frühere Entscheidung noch immer trage. »13 Jahre Schule liegen hinter euch. Ihr habt bereits wichtige Entscheidungen treffen müssen.« Das Ziel sei das Abitur gewesen. Allerdings sei die Abiturnote nur eine Momentaufnahme, weitere Entscheidungen würden jetzt folgen. Dabei helfe, dass die Schüler das Lernen gelernt hätten, sagte Hölscher.
Für den Elternbeirat ergriff Dr. Yvonne Zimmer-Ackermann das Wort. Sie beglückwünschte die Absolventen zu ihrem Erfolg und dankte den Lehrkräften, die ihnen nicht nur Wissen vermittelt hätten, sondern ihnen gezeigt hätten, ihre eigenen Wege zu gehen. Ebenso richtete sie ihren Dank an die Eltern und die Schulleitung sowie an alle, die im Hintergrund mitgewirkt hätten. »Egal, welchen Weg ihr jetzt gehen werdet, durch das, was ihr an der ›Lio‹ gelernt habt, seid ihr sehr gut vorbereitet«.
Manuel Seel verabschiedete sich im Namen des gesamten Kollegiums von dem Jahrgang. In seiner Ansprache bezog er sich auf das Lied »Kompass ohne Norden« des deutschen Rappers Prinz Pi alias Friedrich Kautz. »Ihr seid am Anfang einer leuchtenden Zukunft«, versicherte Seel und bezeichnetet die Abgänger als einen Jahrgang, der sich durch Individualität ausgezeichnet habe. Den Abiturienten wünschte er, dass sie authentisch und menschlich bleiben, denn wahres Glück gebe es nicht über materielle Dinge, sondern vielmehr über Beziehungen, die sie knüpfen, um das Miteinander.
Eine launige Abschiedsrede hielten die Abiturienten Joris Zielinski und Lukas Probst. Sie hatten ihre alten Schultüten von der Einschulung mitgebracht, die jetzt vollgefüllt waren mit Erinnerungen, Anekdoten und Begegnungen. »Wir haben Schule nicht nur erlebt, sondern auch überlebt«, meinten sie augenzwinkernd und stellten nebenbei fest, dass eine weltweite Pandemie schneller beendet gewesen sei als der Neubau der Turnhalle. Daher hatten sie es sich nicht verkneifen können, einen Stein von der Baustelle der Turnhalle als Erinnerung einzustecken. Denn schließlich hätten sie die Hälfte ihrer Schulzeit ohne Turnhalle verbracht.
Die musikalische Umrahmung hatte – wie die Jahre zuvor – das Schulorchester übernommen. Unter den Leitungen von Jens Velten und Dr. Florian Ilge spielte das Orchester den 4. Satz aus der L’Aienne- Suite Nr. 2 von Georges Bizet und den 1. Satz aus der Sinfonie Nr. 9 (»Aus der neuen Welt«) von Anton Dvorák. Beide Stücke waren bereits am Montag beim Schulkonzert mit großem Erfolg aufgeführt worden. Als »Special guest« trat der Männerchor auf, der es sich nicht nehmen ließ, die Abiturienten mit einer eigenen, umgetexteten Version des Friedrich-Silcher-Lieds »Aufs Wohl der Frauen« und dem Spiritual »Now let me fly« zu verabschieden. Natürlich durfte der Chor der Jüngsten der ›Lio‹ nicht fehlen, die von Hermann Wilhelmi und Peter Schmitt bestens vorbereitet worden waren: Mit coolen Sprüchen und den drei Liedern »Alles nur geklaut«, ihrer Version von »Life is life« und »Sweat dreams« sorgten sie für viel Heiterkeit im Publikum.

Copyright Barbara Czernek

Die Abiturienten mit dem Notendurchschnitt von 1,0: Moritz Bechler, Sophie Döring, Jonathan Fuchs, Nelson Jacobi, Lukas Probst, Vera Schwarz, David Spohn, Marlena Zeidler und Joris Zielinski. Darüber hinaus wurden zahlreiche Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen in den verschiedenen naturwissenschaftlichen Fächern sowie in Latein, Musik, Philosophie, Sport und für soziales Engagement wie Schulsanitätsdienst, Schülerzeitung und Schülervertretung geehrt. Abgerundet wurden die Abitur-Feierlichkeiten der Liebigschule mit dem Abi-Ball am Freitagabend, der ebenfalls in der Kongresshalle stattfand.

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